Wortschnipsel

experimentelle kalligraphische herbstgedanken
 

Gedanken über Worte, Schreiben und Kreativität

Jedes Wort hat eine Geschichte.

Wikipedia widmet dem Wort zur Zeit zehn Seiten – in der kurzen Definition heisst es:

Ein Wort ist eine möglichst kleine sprachliche Einheit, die eine Bedeutung trägt und frei vorkommen kann.

Worte sind die Grundlage der Kommunikation – geschrieben, gesprochen, gestikuliert. Wir verbinden mit Gesten Worte, bei Taubstummen basiert die Kommunikation darauf und wir müssen hoffen, dass wir das auch alles verstehen – denn die Bedeutung eines Wortes kann unterschiedlich sein – je nach Gegend und Dialekt, je nach Mode, je nach Anwendungsbereich.


Wir setzen Worte aus Buchstaben zusammen und aus den Worten entstehen Sätze und aus den Sätzen Geschichten, Berichte, Definitionen, Anleitungen, Anweisungen. Und wenn wir es zulassen entsteht Kunst – Kunstworte, Kunsschrift – Kalligrafie. Kalligrafie ist so alt wie wir Menschen auf einer Oberfläche schreiben konnten. Natürlich verändert sich die Schrift, die Mode, die Möglichkeiten – Handschrift, Druckschrift, Kopien, Drucken, Fonts. Aber immer wieder kommen wir doch auf das Handschriftliche, das Individuelle zurück. Und wir üben mit Vorlagen und lassen unsere Kreativität wachsen.


Kalligrafie lebt von dieser Idee – zum Üben haben wir Pangramme, durch die alle Buchstaben des Alphabets geschrieben werden. Diese Sätze sind immer etwas komisch und unerwartet in ihren Inhalten – das heisst, wir üben nicht nur, wir empfinden etwas.

Viele kennen vielleicht:

Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern.

Oder

The quick brown fox jumps over a lazy dog.

Und dann nehmen wir die Worte und gestalten daraus etwas anderes, neues – eine Karte, ein Blatt, ein Bild, das berührt und anspricht. Ein Genuss für die Sinne.

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